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Vegetation und Flora

a) Potentiell natürliche Vegetation

Unter natürlichen Bedingungen wären die hochmontanen Rodungsinseln um Bischofsreut, Frauenberg und Haidmühle bewaldet. Prägende Waldgesellschaften sind der bodensaure, hochmontane Hainsimsen-Buchenwald. In den vermoorten Tallagen kommt der Rauschbeeren-Moorbirken-Bruchwald und in besonders durch Kaltluft beeinflußten Bereichen der Wollreitgras-Fichten-Moorwald vor. Als lokale Besonderheit ist die reliktische Ausbildung mit der Berg-Troddelblume repräsentiert.
b) Aktuelle Vegetation der waldfreien Bereiche

Das Landschaftsbild der Rodungsinseln wird aktuell von beinahe ausschließlich extensiv genutzem, teilweise inzwischen brach gefallenen Dauergrünland bestimmt, welches durch Hecken und Lesesteinriegeln reich strukturiert ist.
Etwa 90% dieses Grünlandes sind Biotope im Sinne der amtlichen Biotopkartierung und/oder nach Art. 13d des Bayerischen Naturschutzgesetzes (BayNatSchG) geschützt. Die meist als Mittelgebirgs-Goldhaferwiesen ausgeprägten Wiesengesellshaften sind oft verzahnt mit (je nach Nutzungsintensität und Bodenfeuchte) unterschiedlich ausgeprägten Naßwiesengesellschaften, Borstgrasrasen, Braunseggensümpfen und sonstigen Moorgesellschaften.

Folgende Vegetationstypen wurden im Gebiet kartiert:
1. Wirtschaftswiesen und sonstige Wiesengesellschaften
  • Mittelgebirgs-Goldhaferwiesen,
  • Rotstraußgras-Rotschwingel-Umbruchswiesen
  • Rotstraußgras-Honiggras-Brachewiesen
  • Seegras-Seggen-Wiesen
  • Wiesenfuchsschwanz-Intensivwiesen
Bergwiesenblüte
Bergwiesenblüte (Glockenblume, dahinter Arnika), Foto:FNL
Berg-Wohlverleih (Arnika)
Berg-Wohlverleih (Arnika) / gefährdete Art der Bergmagerwiesen und Wacholder-Heiden, Foto:FNL

Stengellose Silberdistel
Stengellose Silberdistel / gefährdete Art der Bergmagerwiesen, Foto:FNL
2. Magerrasen
  • Mittelgebirgsborstgrasrasen, verschiedene Ausbildungen
  • Wacholder-Heide

alte Allmendeweide (einer der letzten Reste der früher im Bay.Wald landschaftsbildprägenden Wacholder-Heiden)
alte Allmendeweide, Foto:FNL

3. Feucht-und Naßwiesen,Hochstaudenfluren
  • Fadenbinsenwiesen
  • Waldsimsen-Gesellschaften
  • Schnabel-oder Blasenseggen-Naßstaudenfluren
  • hochstaudenreiche Bachufersäume
Naßwiese mit Kuckuckslichtnelke
Naßwiese mit Kuckuckslichtnelke, Foto:FNL
Breitblättriges Knabenkraut
Breitblättriges Knabenkraut / seltene Orchideenart der Feucht-und Naßwiesen, Foto:FNL
4. Niedermoor-Gesellschaften
  • Braunseggensümpfe verschiedener Ausbildung
Braunseggen-Sumpf
Braunseggen-Sumpf, Foto:FNL
Übergangsmoorkomplex mit beginnender Verbuschung
Übergangsmoorkomplex mit beginnender Verbuschung, Foto:FNL
Rundblättriger Sonnentau
Rundblättriger Sonnentau / seltene fleischfressende Pflanze der Nieder- u. Übergangsmoore, Foto:FNL
5. Übergangsmoor-Gesellschaften
  • Alpenwollgras-Zwischenmoorgesellschaften
  • Schnabelseggen-Gesellschaften
  • vermoorte Torfmooswiesen mit Scheidigem Wollgras
6. Hochmoore
  • Rauschbeeren-Gesellschaften (am Rand entwässerter Hochmoore)
  • Bunte Torfmoos-Gesellschaften mit Pfeifengras
  • Rauschbeeren-Kiefern-Moorwälder
  • Spirken-Hochmoore
Dreiblättriger Fieberklee
Dreiblättriger Fieberklee / seltene Pflanze der Nieder-, Übergangs- und Hochmoore, Foto:FNL
Lesesteinriegel
typischer Lesesteinriegel mit lockerer Heckenstruktur, Foto:FNL
7. Lineare Strukturen
  • Ranken, Lesesteinriegel und Hecken verschiedenster Ausbildungen

8. Sonstige, gehölzbestimmte Bestände

  • Feldgehölze
  • Buchen-und Buchenmischwälder
  • Moorbirken-Kiefern-Fichten-Bruchwälder
  • natürliche Fichtenwälder
  • junge Aufforstungen auf Grünlandstandorten
  • Nadelholzforste und sonstige, forstlich genutzte Waldflächen
Haidfilz (Hochmoor) mit Karparten-Moorbirken und Spirken
Haidfilz (Hochmoor) mit Karparten-Moorbirken und Spirken, Foto:FNL
Viele dieser Vegetationstypen wurden auf großer Fläche mit Fichten aufgeforstet. Die Umwandlung in monostrukturierte Fichtenforste setzte umso früher ein, je schwieriger der jeweilige Standort zu bewirtschaften war. Dies traf insbesondere auf die Moore und Wacholder-Heiden zu.
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